Zwangsheirat

 Danach wurden in den östlichen und südöstlichen Provinzen der Türkei, in den vornehmlich von Kurden bewohnten Gebieten, über die Hälfte aller Frauen ohne ihre Zustimmung verheiratet. Wie die Folter ist auch die Zwangsheirat in der Türkei per Gesetz verboten. Aber nur wenige halten sich daran. Einige türkische oder kurdische Familienväter wollen ihren Töchtern die Entscheidung, wie sie leben sollen, nicht selbst überlassen.

Die Ehe gilt im Islam als einzig angemessene Lebensform. Sobald ein junges Mädchen zur Frau wird, muss es verheiratet werden, damit es die Ehre der Familie nicht beschmutzen kann. Denn die Frau gilt als verführerisch, sie stellt eine Versuchung für die Männer dar. Deshalb muss die Frau aus der Öffentlichkeit, unter ein Kopftuch, aber noch besser im Haus als Braut.

Voreheliche Kontakte zwischen Mädchen und Jungen, gar vorehelicher Geschlechtsverkehr wären für eine muslimische Familie eine Katastrophe. Da jungen Mädchen als sündige Wesen grundsätzlich misstraut wird, schränken die Eltern die außerfamiliären Kontakte ein. Aber immer mehr Frauen (junge Mädchen) setzen sich zur wehr und passen sich den Europäischen Geflogenheiten an. Die Gleichstellung hält immer mehr Einzug, überwiegend aber in den Städten, auf den Dörfern wird noch stark an der Tradition fest gehalten.

Die Zwangsheirat ist nicht mehr so stark vertreten, wie vor ca. 10 - 15 Jahren, ausnahmen von Zwangsheirat, gibt es nur noch vereinzelt in den Dörfern der Türkei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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