Ägyptische Farben der Antike

In Ägypten ist es Restauratoren verboten, Proben von ägyptischen Wandgemälden oder anderen Kunstwerken für wissenschaftliche Untersuchungen zu entnehmen. Nur in ganz seltenen Fällen, macht die Regierung da eine Ausnahme, wie bei der Restaurierung der Wandmalereien in den Gräbern von Gharbi in Assuan. Aus den Proben erhoffen sich Forscher neue Erkenntnisse über die Ursprünge der Pigmente, die Zusammensetzung sowie aus welchen Materialien die Farben gewonnen wurden. Um aus den gewonnen Kenntnissen, die Restaurierungen zu verbessern.

Etwa 3.400 Jahre sind ägyptische Wandgemälde alt, wie zum Beispiel im Grab des ägyptischen Beamten Nacht und seiner Frau. Restauratoren stellen solche Bilder bisher vor große Schwierigkeiten, diese über einen längeren Zeitraum so zu restaurieren, das die Farben erhalten bleiben.

     

Bunt bemalte Steinskulpturen, farbige Stein sowie Keramikgefäße, Wandmalereien und mit Zeichnungen versehene Papyri. Durch die Erforschung dieser Kunstwerke glaubten die Wissenschaftler schon im 19. Jahrhundert eine Erklärung zu haben, welche Pigmente die Künstler im alten Ägypten verwendet haben. Die am häufigsten und gerne verwendeten Erdpigmente waren, Gelber sowie roter Ocker (Brauneisenstein und Tonmineralen) und Rötel (Ton, Kreide und Hämatit). Durch das Mahlen von Mineralien wie Azurit (auch Bergblau, Chessylit oder Kupferlasur genannt), Malachit, Auripigment, Paratacamit und Lapislazuli gewannen die Ägypter Mineralpigmente für ihre Kunstwerke, bis bis heute bestand haben. In chemischen Reaktionen konnten sie sogar synthetische Pigmente wie Ägyptisch Blau, Ägyptisch Grün und Smalte künstlich herstellen. Schwarze Akzente auf ihren Werken, wurden mit Kohlenstoffpigmenten gesetzt.

Obwohl umfangreiche Kenntnisse der Farben vorhanden waren, waren dennoch die Bemühungen, alte ägyptische Wandmalereien sowie Kunstgegenstände zu restaurieren, bisher nicht vom richtigen Erfolg gekrönt. Dies hing nicht zuletzt damit zusammen, dass es verboten war, aus den alten Kunstwerken Proben zu entnehmen um diese genauere und intensiver zu untersuchen. Forscher aus dem sizilianischen Trapani aus dem Labor Isad, haben nun von Ägyptens oberster Behörde für Altertümer, endlich eine solche Genehmigung erhalten. In einer Grabkammer in Gharbi bei Assuan, rekonstruieren die Forscher nun die alten Farben ägyptischer Wandgemälde und Kunstwerke, diese werden in einem modernen Labor ausgewertet. Aus den Ergebnissen wollen Restauratoren ihre Erfahrungen verbessern und endlich das Geheimnis effektiver Restaurierung lüften.

Auripigment
Auripigment Azurit Lapislazuli
Malachit Paratacamit Rötel

Sie erhofften sich, mehr über die Herkunft der Farben sowie über die Zusammensetzung und den Grund für ihre Vergänglichkeit, insbesondere für ihre Verblassung zu erfahren. Ursprünglich hatten die Forscher angenommen, die Pigmente basieren auf Erdfarben, sodass die Farbverblassung für sie unerwartet und unerklärlich war, dieses soll sich nun ändern.

Ein Labor in Kairo fand nach einer ersten Untersuchung der Proben zunächst einmal heraus, das die Farben aus einer Reihe unterschiedlichster Mineralien bestehen, war dieses ersteinmal eine Überraschung, Die bisherige Annahme der Forscher, die Künstler des alten Ägypten führten die Wandmalereien mit Erdfarben aus, war also bis Dato ein Irrglaube und ein Grund dafür, das zahlreiche Versuche, die alten Gemälde zu konservieren, bislang unbefriedigende Ergebnisse lieferte. Die genaue Zusammensetzung der mineralischen Pigmente ermittelt derzeit ein weiteres Labor aus Padua. So soll herausgefunden werden, welche Techniken für die Restaurierung von Wandmalereien am besten geeignet sind. Die im Labor in Padua rekonstruierten ägyptischen Pigmente, aus der Grabkammer in Gharbi sollen dafür verwendet werden, um bedeutende Wandmalereien in weiteren ägyptischen Gräbern wie von Tutanchamun, Ramses und Nefertiti zu restaurieren. So ist es abzuwarten, ob es den Restauratoren gelingen wird diese Kunstwerke im alten Glanz erstrahlen zu lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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